Das Kurhaus –

traditionell gesellschaftlicher Mittelpunkt der Stadt

Die Geschichte des Kurhauses Bad Salzuflen reicht weit zurück. Bereits 1818 wurden erste Bäder im Pumpenturm auf dem Salzhof betrieben, der als Keimzelle Bad Salzuflens gilt. Nach einem verheerenden Brand im Jahr 1855 wurde gegenüber dem Salzhof ein neues Badehaus errichtet, auch erste Anpflanzungen für einen Kurgarten entstanden hier. 1870 folgte ein Trinkbrunnenausschank an den Gradierwerken. Vor den Toren der Stadt entwickelte sich ein Kurbereich, in dem Badehäuser, Inhalatorium, Kurpark und Beherbergungen ihren Platz fanden – die Grundlage für den späteren Kurort Staatsbad Bad Salzuflen war damit geschaffen.

Nach langen Diskussionen um den Standort wurde 1899 dann direkt am ersten Gradierwerk an der heutigen Parkstraße das Kurhaus nach den Plänen von Fritz Steiff (1852 – 1900) errichtet. Er konnte zuvor den Architektenwettbewerb mit fünf Teilnehmern für sich entscheiden. Die Bauarbeiten wurden fast ausschließlich von ortsansässigen Handwerkerbetreiben ausgeführt. Die Einweihung des Kurhauses fand am 23. Juli 1900 statt. Sein Architekt, der kurz zuvor verstarb, erlebte diesen Tag leider nicht mehr.

In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich das Kurhaus Bad Salzuflen zu einem gesellschaftlichen Mittelpunkt der Stadt. Die rasante Entwicklung des Kurbetriebs und neue Anforderungen an das Gebäude erforderten in den folgenden hundert Jahren immer wieder bauliche Veränderungen. Bis zum Beginn der gegenwärtigen Renovierung ließen sich drei Phasen am Gebäude ablesen, die wichtige Stationen der Entwicklung des Bades dokumentieren: 1. Der ursprüngliche Baukörper mit seiner markanten Dachlandschaft und dem Wappenschild (1900), 2. der Erweiterungsbau zum Kurpark mit seinem rotundenförmigen Dach (1925) und schließlich 3. der in südlicher Richtung hinzugefügte Querriegel (1951/52 bzw. 1954), der zu Zeiten der britischen Besatzung in Bad Salzuflen entstand.

Architektonisch überzeugt das Kurhaus Bad Salzuflen durch seinen neoklassizistischen Stil, eine markante Fassade sowie großzügige Innenräume, die bis heute das Erscheinungsbild prägen.