Das Kurhaus –
traditionell gesellschaftlicher Mittelpunkt der Stadt
Die Geschichte des Kurhauses Bad Salzuflen reicht weit zurück. Bereits 1818 wurden erste Bäder im Pumpenturm auf dem Salzhof betrieben, der als Keimzelle Bad Salzuflens gilt. Nach einem verheerenden Brand im Jahr 1855 wurde gegenüber dem Salzhof ein neues Badehaus errichtet, auch erste Anpflanzungen für einen Kurgarten entstanden hier. 1870 folgte ein Trinkbrunnenausschank an den Gradierwerken. Vor den Toren der Stadt entwickelte sich ein Kurbereich, in dem Badehäuser, Inhalatorium, Kurpark und Beherbergungen ihren Platz fanden – die Grundlage für den späteren Kurort Staatsbad Bad Salzuflen war damit geschaffen.
Die Bauarbeiten an der Parkstraße beginnen. Am 20. Mai stürzen die Mauern des Festsaals ein und verzögern so die Bauarbeiten.
Am 23. Juli wird das Fürstliche Kurhaus im Beisein der lippischen Regentenfamilie feierlich eröffnet. Das Programm beginnt um 16 Uhr und beinhaltet ein vielseitiges Musikprogramm sowie ein Feuerwerk im Kurpark als Abschluss.
Salzuflens erste Thermalquelle wird erbohrt und bekommt den Namen „Leopoldsprudel“. Diese Neuerung kurbelt den Kurbetrieb an – immer mehr Gäste gehen ins Kurhaus.
Der Anbau des „Konversationshauses“ – das spätere Kurtheater – wird fertiggestellt. Hier können sich die Gäste auf Lese- und Musikzimmer verteilen und Theateraufführungen genießen.
Ein Rotundenbau mit geschlossener Terrasse zur Parkseite ergänzt das Kurhaus. Mit seinem türkisgrünen Kupferdach wird er für viele Jahrzehnte den Anblick des Kurhauses prägen.
Der erste Bauabschnitt des zweigeschossigen Arkadenanbaus zum Kurparkeingang beginnt. Die ersten vier Bögen werden 1952 vollendet.
Der Arkadenanbau wird fertiggestellt. Als „Querriegel“ zum Kurhaus wird er während der Besatzungszeit errichtet und deshalb „Britenanbau“ genannt.
Die Kurhaus-Terrassen werden grundlegend saniert und die Akustik verbessert.
Ein Großbrand in der Nacht zum 29. Dezember zerstört viele Teile des Kurhauses – die Pläne zur großen Silvesterfeier sind gestrichen.
Nach zahlreichen Umbauarbeiten wird das Kurhaus mit einer großen Feier am 15. September wiedereröffnet. Die Lippische Landes-Zeitung freut sich: „Nun hat Bad Salzuflen seine gute Stube wieder!“
Der Kurhausbetrieb wird eingestellt. Das Staatsbad kündigt dem letzten Pächter, um das Kurhaus umzugestalten und zukunftsfähig zu machen.
Nach zahlreichen Debatten und jahrelangem Leerstand werden große Teile des Kurhauses abgerissen und neu gebaut. Der historische Galasaal mit seinem prägnanten Dach und dem fürstlichen Wappen bleibt erhalten. Am 20. Juni 2024 wird der Grundstein für das neue Kurhaus gelegt.
Am 25. und 26. Oktober feiert das Kurhaus Wiedereröffnung als modernes Event- und Tagungszentrum mit barrierefreien Zugängen und großzügigen Fensterfronten.
Nach langen Diskussionen um den Standort wurde 1899 dann direkt am ersten Gradierwerk an der heutigen Parkstraße das Kurhaus nach den Plänen von Fritz Steiff (1852 – 1900) errichtet. Er konnte zuvor den Architektenwettbewerb mit fünf Teilnehmern für sich entscheiden. Die Bauarbeiten wurden fast ausschließlich von ortsansässigen Handwerkerbetreiben ausgeführt. Die Einweihung des Kurhauses fand am 23. Juli 1900 statt. Sein Architekt, der kurz zuvor verstarb, erlebte diesen Tag leider nicht mehr.
In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich das Kurhaus Bad Salzuflen zu einem gesellschaftlichen Mittelpunkt der Stadt. Die rasante Entwicklung des Kurbetriebs und neue Anforderungen an das Gebäude erforderten in den folgenden hundert Jahren immer wieder bauliche Veränderungen. Bis zum Beginn der gegenwärtigen Renovierung ließen sich drei Phasen am Gebäude ablesen, die wichtige Stationen der Entwicklung des Bades dokumentieren: 1. Der ursprüngliche Baukörper mit seiner markanten Dachlandschaft und dem Wappenschild (1900), 2. der Erweiterungsbau zum Kurpark mit seinem rotundenförmigen Dach (1925) und schließlich 3. der in südlicher Richtung hinzugefügte Querriegel (1951/52 bzw. 1954), der zu Zeiten der britischen Besatzung in Bad Salzuflen entstand.
Architektonisch überzeugt das Kurhaus Bad Salzuflen durch seinen neoklassizistischen Stil, eine markante Fassade sowie großzügige Innenräume, die bis heute das Erscheinungsbild prägen.
